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Eine Peer-Beratung findet statt, wenn Betroffene Betroffene beraten. In der Martin Stiftung berät ein Mitarbeiter mit Behinderung andere Mitarbeitende, Bewohnerinnen und Bewohner. Streitigkeiten werden auf Augenhöhe gelöst. Das sind die wichtigsten Punkte der Peer-Beratung.

Pascal Rüegg arbeitet in den Werkstätten der Martin Stiftung. Er hat eine Weiterbildung als Peer-Berater gemacht. Jetzt hat er in seiner Arbeitszeit jeden Monat zwei Termine an, bei denen er andere Menschen mit Beeinträchtigung berät. In der Hauszeitung Mehrsicht hat er sein Projekt mit diesen Worten vorgestellt:

Peer-Beratung in der Martin Stiftung

Peer heisst

Betroffene beraten Betroffene.

Peer heisst auch

Beratung auf Augen-Höhe.

Ich, Pascal Rüegg,

habe eine Peer-Ausbildung gemacht.

Bei dem Verein Mensch zuerst.

Nun biete ich Peer-Beratungen an.

in der Martin Stiftung.

 

Ich führe Gespräche mit allen Leuten,

die ein Problem haben

oder unzufrieden sind.

Ich versuche,

ihnen zu helfen.

Die Lösung müssen sie aber

selbst bringen.

 

Ich habe gelernt,

was gutes Reden bedeutet.

Es bedeutet

zuzuhören.

Ich habe auch gelernt,

gewalt·frei zu reden.

Man sagt „Gewalt·freie Kommunikation“.

Und ich kann auch ein Gespräch führen

zu zweit oder mit einer Gruppe.

 

Wenn man ein Problem hat

oder einen Streit

will man manchmal nicht

zum Gruppen-Leiter

oder zur Bezugs-Person.

Dann kannst du

mit dem Peer-Berater reden.

 

Text: Pascal Rüegg, Hauszeitung Mehrsicht, Ausgabe Juli 2023

Dabei unterstützt ein Peer-Berater

  • Bei Problemen oder Fragen bei der Arbeit
  • Bei Problemen oder Fragen zur Wohnsituation
  • Freundschaft
  • Familie/Angehörige
  • Beziehung (zum Beispiel Streit)

Das lernt ein Peer-Berater in der Ausbildung

  • Für sich selbst einzustehen
  • den Inhalt der UN-BRK
  • Seine persönlichen Rechte und Pflichten
  • Andere Menschen zu beraten
  • Die eigenen Grenzen der Beratung

Diese Fragen beantwortet die Ausbildung

  • Wie sieht gute Kommunikation aus?
  • Wie kommuniziere ich gewalt·frei?
  • Wie gebe ich Feedback?
  • Wie höre ich anderen zu?
  • Wie führe ich die Beratung durch?

Ein Erklär-Film zur Peer-Beratung

Vorteile der Peer-Beratung

Julie Auer, Fachleiterin für Teilhabe und Mitsprache, hat die Peer-Beratung in der Martin Stiftung mitinitiiert. Warum genau? Diese Gründe sprechen für diese Form der Unterstützung.

Vertrauen

Einer der Hauptvorteile ist die Ebene des Vertrauens und der Gleichheit, die in einer Peer-Beratung herrscht. Da die Mitglieder in ähnlichen Lebensphasen oder mit ähnlichen Problemen konfrontiert sind, entsteht eine Atmosphäre des Verständnisses und der Empathie. Dies ermöglicht den Beteiligten, offener über ihre Herausforderungen zu sprechen und sich verstanden zu fühlen.

Erfahrungsaustausch

Ein weiterer Vorteil ist der Erfahrungsaustausch, der in Peer-Gruppen und Peer-Beratungen stattfindet. Mitglieder können von den Erfahrungen anderer lernen, neue Perspektiven gewinnen und bewährte Strategien zur Bewältigung ihrer eigenen Probleme entdecken. Dieser informelle Austausch kann oft genauso wertvoll sein wie professionelle Beratungen.

Empowerment

Insgesamt bietet Peer-Beratung eine unterstützende und empowernde Umgebung, in der Menschen durch den Austausch von Erfahrungen und Ressourcen gegenseitig Hilfe leisten können.

Das Team der Peer-Beratung in der Martin Stiftung

Peer-Berater Pascal Rüegg wird bei der Beratung unterstützt.

Sein Assistent ist:

Martin Brunner (links im Bild) Er ist Bezugsperson von Pascal in der Martin Stiftung.

Seine Assistentin ist:

Julie Auer (rechts im Bild) ist die Fachleiterin für Teilhabe und Mitsprache.

Peer-Beraterin gesucht

Du bist eine Frau, wohnst in der Martin Stiftung und hast Lust, die Peer-Beratung zu lernen?

Das soll die Person mitbringen:

  • Bereitschaft Weiterbildung zu besuchen
  • Geduld
  • Offene Ohren für Andere
  • Starke Nerven
Julie Auer schreiben

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Bilder: Torvioll Jashari, zVg